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Meisterarbeiten Teil 3 - Gestaltung mit Pflanzen

08/02/2022

Was für ein wilder Ritt! In den letzten Monaten vor meiner Meisterprüfung im Salzlager in Hall in Tirol gab es wenig Schlaf und sehr viel zu tun. Die Planung meiner Werkstücke begann schon 1,5 Jahre vorher und es war wirklich ein tolles Gefühl am Ende zu sehen wie alles endlich Form annahm.

Eine der wohl größten Herausforderungen war die Jahreszeit. Schließlich hat sich die Prüfung Corona bedingt vom Sommer auf Ende Oktober verschoben. Was tun wenn die Natur sich draußen schon langsam auf den Winterschlaf einstellt?

Das saisonale Arbeiten ist in den Wintermonaten keine leichte Sache, schon garnicht bei einer Außenpflanzung. Aber es gibt dennoch nichts schöneres als die Herbstfarben der Natur aufzugreifen und sie einfach machen zu lassen. Viele der hier verpflanzten Schönheiten habe ich auf meiner Terrasse über mehrere Monate gehegt und gepflegt. 

Ziel war es einen Eindruck wie "wild gewachsen" zu gestalten. Das erreicht man nur wenn man die Natur auch wirklich machen lässt. Äste und Pflanzen dürfen Makel und Schwünge haben die anderswo keinen Platz hätten. Die rostbraunen Flecken und leicht vergilbten Blätter sind genau das was ich für meine Gestaltung gesucht habe. Sie schaffen mir die Farbbrücken zwischen dem Gelb des Weines und dem bis ins Bordeau gehenden Rot der Heidelbeere. 

Wein und Heidelbeere in einer Pflanzung? Ja das geht. Ich habe durch einzelne Trennwände die verschiedenen Substrate von Moorbeetpflanzen und normaler Komposterde separiert um die optimale Versorgung der einzelnen Pflanzen sicherzustellen. 


Das Gefäß war eine Herausforderung für sich. Der Kunstschmied Werner Lackner aus der Steiermark hat sich mit diesem Stehtisch aus Rohmetall wirklich selbstübertroffen. Auf den Fotos seht ihr die erste Reaktion des Metalls durch den Kontakt mit Regen. Den Vorgang nennt man Oxidation. Der fertige bepflanzbare Tisch wiegt alleine schon knapp 200 kg. Wir mussten zum Transport mit Hebebühne und viel Geduld arbeiten.